01 OctLina im Oktober – kurz vor zwei

Nächste Woche ist es schon soweit und unsere Prinzessin Morgentau wird schon/endlich zwei Jahre alt. Und Lina ist nach wie vor ein rechter Dickschädel. Wenn etwas nicht _haargenau_ nach ihrem Plan läuft, dann wird sie recht schnell recht ungehalten.

Lina wohnt ein wahnsinniger Bewegungsdrang inne. Manchmal verzweifele ich schon fast daran, das Kind müdezutoben. Und beim Toben hat Lina vor fast nichts Angst. Sie erklettert alles, tobt über Stühle und Sessel. Erklimmt Betten und Sofas, hangelt Leitern hoch und saust jede Rutsche herunter. Sehr zum Leidwesen ihres Vaters, der dann immer einen halben Herzinfarkt bekommt. Ich vertraue Lina da mehr (natürlich passe ich aber auch auf sie auf). Je wilder eine Bewegung und je schneller sich das Karussell dreht, desto lieber ist es ihr.

Mitte September war große Kirmes in Rheydt. Schon auf dem Eine-Stadt-Fest ist Lina ja auf dem Karussell gefahren. Aber auf der Kirmes gab es eine Baby-Achterbahn, die Lina so richtig doll viel Spaß gemacht hat. Welche Freude so ein Kind doch ausstrahlen kann!!! Zu niedlich. Und dann gab es auch noch Reibekuchen. Und für sie und ihre große Schwester je einen Hello-Kitty-Heliumballon. Das gab strahlende Augen bei beiden.

Ansonsten kutschiere ich Lina gerne auf dem Rad oder im Anhänger durch die Gegend. Letzteres ist ihr aber lieber, weil sie dann mehr Bewegungsfreiheit hat und unterwegs spielen kann. Das Wetter ist zur Zeit ja noch gut genug dafür. Aber auch wenn es regnerischer wird, ist sie im Hänger besser aufgehoben, denn dann muss ich sie gar nicht erst umständlich in dei Regenhose zwängen. Auch im Winter wird es entspannter: Sie bekommt dann ne Decke oder einen Fußsack in den Anhänger und wird mollig durch den Schnee gezogen. Aber bis dahin dauert es hoffentlich noch einige Zeit.

Nach wie vor will Lina nicht wirklich sprechen. Es kommen zwar immer mal wieder ein paar Ausdrücke dazu, aber da ist noch kräftig Luft nach oben. Neu ist, dass sie „ICHICHICHICHICH“ sagt, wenn sie etwas möchte. Und sie nennt man häufig „Anne“, weil eine Kindergärtnerin so heisst.

Ansonsten besteht Lina auf ihre kleinen Rituale und ist ziemlich unglücklich, wenn etwas nicht wie immer läuft: Nach dem Aufstehen und dem Ausziehen des Schlafsacks, muss ihre Schnuller (Lala) an die richtige Stelle der Wickelkommode gehängt werden. Der Schnuller ist auch nur ein richtiger Schnuller, wenn er am Bändsel hängt.
Wenn ich Lina aus der Kita abhole, dann wühlt sie als erste meine Tasche durch auf der Suche nach einem Hasenbrot*. Wenn nichts da ist, dann ist sie unglücklich. Sie hat schließlich einen Ruf als Fressmaschine zu verteidigen.
Nachdem die Eingewöhnungsphase der anderen Kinder in der KiTa nun auch größtenteils vorbei ist, fühlt sie sich in der KiTa auch wieder wohler. Das Weinen der anderen Kinder hat sie wohl gestresst. Und nun sind Lina&Co nicht mehr die Kleinen in der kleinen Sonnengruppe, sondern die Großen.

*Hasenbrot ist übrigens die westfälische Bezeichnung für das wieder mit nach Hause gebrachte Pausenbrot, das dann die Kinder essen dürfen.

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