Am kommenden Montag wird unsere KiTa bestreikt. In den nächsten Wochen könnte es sein, dass die KiTa sogar eine ganze Woche bestreikt wird.
Anlass genug, um meine Meinung mal in einen Blogeintrag zu giessen.
Das Streikrecht ist für mich eine der Säulen unserer Demokratie. Jeder darf Mitglied in einer Gewerkschaft sein. Und jeder soll streiken dürfen.
Des weiteren bekommen unsere Erzieherinnen und Erzieher zu wenig Gehalt. Insbesondere in Anbetracht der Verantwortung, die sie tragen. Und auch, wenn man sich betrachtet, wie lang die Ausbildung dauert. Es ist wichtig, die Erzieherberufe attraktiv zu machen, damit diese auch von fähigen Leuten ergriffen werden und nicht von Menschen, die nichts besseres finden.
Die Streiks verfolgen also hehre Ziele, die ich aus vollem Herzen unterstütze.
Aber ich halte einen Streik in einer KiTa für das falsche Mittel.
Wenn bei Ford am Band gestreikt wird, dann schadet das in erster Linie Ford. Wenn bei keine Kohle mehr abgebaut wird, dann kann diese nicht verkauft werden und der Zechenbetreiber hat harte Umsatzeinbußen. Wenn die Müllabfuhr streikt und sich der Dreck auf den Straßen stapelt, so steigt zumindest der gesellschaftliche Durck. Und so weiter und so fort.
Aber bei diesen Streiks liegt es in Händen der Geschädigten, den Streik zu beenden.
Im Gegensatz dazu ein Streik in einer KiTa.
Geschädigt sind in erster Linie die Kinder. Meine geht sehr gern in die KiTa und freut sich darauf, mit ihren Kumpels zu spielen. Kinder brauchen Regelmäßigkeit. Aus dieser Routine wird Lina gerissen.
Geschädigt sind natürlich auch die Eltern: Wir müssen sehen, wo wir das Kind unterbringen. Zur Not müssen wir Urlaub nehmen, um unser Kind zu betreuen. Und meinen Urlaub will ich eigentlich sinnvoller verplanen, als spontan mal eben das Kind zu betreuen. Des weiteren bleibt meine Arbeit liegen und muss eventuell durch Kollegen erledigt werden.
Am meisten ärgert mich aber, dass ich keine Möglichkeit habe, den Streik zu beenden. Ich bin die Leidtragende und kann nichts machen. Ich stehe der Sache ohnmächtig gegenüber.
Einer Angela Merkel oder einer Hannelore Kraft oder sogar einem Hans Wilhelm Reimers ist es doch total egal, ob die KiTa bestreikt wird. Sie haben dadurch keine Umsatzeinbußen oder sonstige Erschwernisse in ihrem Alltag zu ertragen. Ich hoffe, dass sich kreativere Konzepte finden, wie man den Tarifverhandlungspartnern zeigen kann, wie wichtig die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher ist.
Des weiteren ärgert mich, dass die Gewerkschaften „Komba“ und „Verdi“ nicht an einem Strang ziehen, sondern ihre Streiks immer schön abwechselnd machen, damit die KiTas auch ja doppelt so oft geschlossen sind.
Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich die Arbeit der Erzieherinnen zu unterstützen. Ich bin Mitglied des Elternrats und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Ist zwar nur ein kleiner Beitrag, aber zumindest kann ich ein kleines Bißchen was dazutun.
hallo
zusaMMen,
kindergartenstreik … hört sich ja gut an.
nun ja.
wer in den kindergarten gehen will,
schließt einen vertrag ab.
verträge können auch gekündigt werden,
von beiden seiten.
in deutschland gibt es keine kindergartenpflicht,
im gegensatz zur schulpflicht.
der staat hat dafür sorge zu tragen
alles erdenkliche zu tuen,
damit diese schulpflicht
auch aufrechtzuerhalten.
daher hat man die lehrerschaft beamtet …
nun, jetzt hat man kein geld mehr
und sogar die lehrerschaft streikt,
ist ja auch doof
mit verschiedenen gehältern
für die gleichen aufgaben und pflichten.
im kindergarten gab es sowas bisher nicht
und wird es wohl auch nicht geben,
also das mit dem beamtentum,
für eine bessere bezahlung streiken sie.
die erzieherschaft arbeitet aber nicht nur in kitas,
wenn die jetzt noch in den heimen streiken würden,
wäre das bestimmt eine sehr unangenehme situation,
für arbeitgeber, arbeitnehmer und die kinder.
nun sind heime meist in kirchlicher trägerschaft,
kitas oft auch …
und da wird nunmal nicht gestreikt.
wirklcih druck kann die erzieherschaft
dann nur in den städtischen einrichtungen
auf die arbeitgeber machen,
um eine faire entlohnung
erreichen zu können.
das streikrecht beinhaltet ja
nicht nur recht,
sondern auch streik,
also nutzt man es,
ich finde dies durchaus richtig,
auch wenn ich oft genug davon betroffen war.
eltern sein
ist halt nicht so einfach …
und viel spaß
beim nächsten schulstreik!
fun and sun
pri and sac
Die Lösung wär doch ganz einfach. Die Eltern zahlen einfach mehr für einen Kita-Platz und damit müssten dann die Löhne der Kita-Mitarbeiterinnen automatisch steigern. Oder hab ich jetzt irgendwie verpasst, wer Kita bezahlt?
Im übrigen halte ich persönlich absolut nichts vom Streikrecht 😉 Kann aber daran liegen, dass ich einem Land zuhause bin, in dem sogut wie nie gestreikt wird und in dem es genug andere Möglichkeiten gibt, solche Themen politisch zu korrigeren (Referendum, Initiativrecht,…).
Wenn in der Kita Mitarbeiter von verschiedenen Gewerkschaften sind – könnte dann die Kita nicht offen bleiben, weil ja scheinbar immer nur eine Gewerkschaft streikt? Oder streiken dann alle anderen mit obwohl ihre Gewerkschaft nicht zum Streik aufruft?
Auf der anderen Seite des Bodensees ist manches besser als hierzulande. Aber nun.
Das Gehalt der Erzieherinnen wird im Tarifvertrag festgelegt. Und das, was ich bezahle, ist in jeder Kommune anders und vom Haushaltseinkommen abhängig. Ich kann schlechterdings nicht jeder Erzieherin am Monatsende mal eben 5Euro in die Hand drücken….