06 DecZwischen Geduld und Hektik

Das Zusammenleben mit einem Säugling stellt einem das Leben auf den Kopf. Das ist eine Binsenweisheit und eigentlich nichts Neues. Aber in welcher Form Lina mein Leben verändert hat, konnte mir vorher keiner sagen. Natürlich strukturiert sich der Tagesablauf anders und wird malerisch um die Stilltermine herum drapiert. Wenn ich das Haus mit ihr verlassen will, muss ich vorher mit einkalkulieren, dass sie ja dann alle vier Stunden an Mutters Brust will. Aber das lässt sich meistens sehr gut organisieren.

Was mir persönlich aber schwer fällt, ist dieser stetige Wechsel zwischen absoluter Hektik undgeduldiger Ruhe: Sobald Lina schläft oder Erik sie betreut, erledige ich in hektischer Schnelle alles das, wofür man zwei Hände braucht: Küche aufräumen, Bad putzen, duschen und so. Auch bei schönen Tätigkeiten wie Kuchenbacken oder Plätzchenformen kommt keine wirkliche Freude auf, denn ständig hat man ein Ohr am Babyphone.
Auf der anderen Seite muss man dann von einem Moment zum anderen von hektischer Eile auf geduldige Ruhe umswitchen, wenn die Kleine gestillt, gewickelt oder betüddelt werden will. Dann ist ausgleichende Ruhe gefragt. Dieser Spagat fällt mir ziemlich schwer. Aber dafür geniesse ich es um so mehr, wenn Laura oder Erik die Kleine nehmen und ich in Ruhe Dinge erledigen kann.

One Response to “Zwischen Geduld und Hektik”

  1. Kerstin sagt:

    Oh DOCH! Jede Mutti gibt künftigen Müttern den Tipp, dass sich IHr Leben 100% ändern wird. Aber das überhört die Schwanger und will es nicht glauben. Immer wieder das gleiche. Und nach der Geburt geht dann das gestöhne los 🙂

    Noch ein paar Tipps für optimales Zeitmanagement:
    * Dinge, die man mit Kind machen kann, mit Kind machen. Bewegung ist gut, wenn Baby die Mama wackeln sieht, ist das Leben in Ordnung. Bsp. alles rund um die Wäsche, Abwaschen, Duschen, Zimmer fegen, Bücher umstapeln, Essen kochen, ist alles gut. Kind mitnehmen in einem Stubenwagen oder kleiner Wippe, wo auch immer die Mama ist, geht das Kind mit, durchaus auch zur Toilette 🙂
    * Wenn die Kleine schläft, schwere Entscheidung treffen: Ich will endlich mal wieder ausgeschlafen sein oder eine ordentliche Wohnung haben. Schwerer Spagat, meistens gewinnt die Wochnung.
    * Was Kids gar nicht mögen (da wackelt die Mama nicht) Telefonieren, Emailern, Lesen – da muß kleiner Quälgeist immer laut werden.
    * Das genialste von 24h: Wenn der Ehemann abends den Schlüssel ins Schloß steckt, die Tür sich öffnet und er einfach nur 15 min den Wurm auf den Arm nimmt. Und wehe – die Kneipenkumpels sind in den ersten Wochen am Abend wichtiger als die Mädels daheim. Scheidung 🙂

    Habe fertig.
    Kerstin

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