18 JunFriedrichstadt

In Anbetracht der Tatsache, dass das Wetter sich heute Mittag sehr verschlechterte, habe ich mich dazu entschieden einen großen Ausflug mit dem Auto zu machen.

Am Morgen habe ich erstmal den örtlichen Waschsalon aufgesucht (Ich jonn su unwahrscheinlich jähn met dir enn der Waschsalon, weil du häss Ahnung vun dä Technik, vunn der ich nix verstonn.) und danach das Kind uns mich ins Auto gepackt um ins Nordfrisische Friedrichstadt zu fahren. Das liegt an der Eider kurz vor Husum.

Die Stadt wurde 1621 von holländischen Einwanderern gegründet, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubes verfolgt wurden und unter Herzog Friedrich III einen Platz zur Stadtgründung bekamen. Das war ein klassisches Win-Win-Geschäft: Die Zusicherung religiöser Freiheit gegen das Know-How der holländischen Landgewinnung. Also wurde das Städtchen nach holländischem Muster sehr rechtwinkelig mit kleinen giebelständigen Häuschen am Ufer von Eider und Treene errichtet. Und das Städtchen ist sowas von malerisch pittoresk, das man sofort einen Aquarellkurs belegen möchte, um die romantischen Ecken im Bild festzuhalten. Mit dem Photapparat gelingt das leider viel zu unzureichend. Leider war auch das Wetter heute sehr bedeckt und regnerisch, was keine wirklich schönen Bilder erlaubt. Vor vielen der Häuschen stehen übrigens Rosebüsche und -stämmchen, die nach so einem Sommerregen natürlich um die Wette duften.
Das Städtchen ist natürlich mit Cafes, Wohn- und Modeboutiquen gespickt, wie bei solchen Städtchen üblich. Auf jeden Fall habe ich leckeren Käsekuche gegessen und eine sehr schicke Winterjacke gekauft, auf der einfach „Christine“ draufsteht. Meine aktuelle Winterjacke kann ich nicht mehr tragen, da sich die Motten leider im letzten Sommer darüberher gemacht haben. Eine Fahrt nach Friedrichstadt ist jeden Nordfrieslandurlauber zu empfehlen, zum Beispiel als Abstecher bei der Syltanreise.

Auf dem Heimweg von Friedichstadt habe ich noch einen Schlenker über das Eidersperrwerk gemacht. Leider hat es dort so gestürmt, dass ich nicht aus dem Auto steigen mochte. Und vom Auto aus hat man leider auch nichts von der interessanten und wichtigen Technologie gesehen. Vielleicht ja ein andermal.

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